Von Fledertieren und Vampiren

Die kleinen Gespenster am Abend- und Nachthimmel - die Fledermäuse - und die, in tropischen Ländern lebenden, größeren Flughunde, gehören zur Tierordnung der Fledertiere (Flattertiere).

Weltweit gibt es etwa 1200 Fledertierarten. Diese urtümlichen Wesen bilden nach den Nagetieren die zweithäufigste Säugetiergruppe. Es sind auch die einzigen Säugetiere, die wie Vögel fliegen können.

Während die großäugigen Hundegesichter der fliegenden Hunde vertraut erscheinen, erinnern manche Arten der kleinäugigen Fledermäuse an die Dracula-Sage.

Mit ihren spitzen Eckzähnen beißen Fledermäuse aber nicht in Schlagadern, sondern knacken damit die Chitinpanzer von Insekten. Doch gibt es in Mittelamerika drei Arten Echtvampire, die vom Tierblut leben. Diese Fledermäuse überfallen nachts schlafende Weidetiere oder Vögel, durchtrennen mit ihren scharfen Schneidezähnen schmerzlos die Haut der Opfer und lecken das austretende Blut auf. Dabei hilft ein Speichelstoff, der das Blut am Gerinnen hindert.

Dagegen ernähren sich Flughunde vegetarisch von Früchten. Die Langzungen-Fledermäuse in Afrika halten sich nachts schwebend vor Blüten auf, saugen mit ihren langen Zungen Nektar aus den Kelchen und befruchten so auch die Pflanzen durch Pollenübertragung.

Die in Deutschland heimischen 25 Fledermausarten sind Insektenfresser,  bevorzugen aber unterschiedliche Jagdgebiete und Beutetiere: Das Große Mausohr sucht bodenlebende Laufkäfer, die Breitflügelfledermaus ist häufig über Straßenlaternen bei der Insektenjagd zu finden, und die Wasserfledermaus streicht beim Suchflug niedrig über das Gewässer.

Größere Insekten werden auch mit der Armflughaut gekeschert, von dort in die Schwanzflughauttasche befördert und dann während des Fluges gefressen.

Fledermäuse sind von allen Lufttieren am wendigsten. Aufgrund ihrer Echoortung entgeht ihnen nur selten ein Beuteinsekt.

 

Fledertiere gibt es in Gewichten von 3,5 bis 900 Gramm und mit Flügelspannweiten von 15 - 150 Zentimetern.

Leider gehören die urigen Pelzträger mit Flughäuten auch zu den vom Aussterben bedrohten Tieren, da sie Umweltgifte im Körper ansammeln, unbelastete Insektennahrung abnimmt und zu wenige Unterkünfte zu finden sind, in denen sie als sozial lebende Tiere in kleineren und größeren Gruppen übertagen und überwintern können

 

FD 2018-03-05