Tiere in Friesland und Wilhelmshaven

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Ein Plätzchen an der Sonne …

für Sumpfschildkröten

Tagsüber sind die Süßwasser- oder Sumpfschildkröten im Gödenser Schloss-Graben reif für die Insel. Hier können sich die wechselwarmen Reptilien auf einem aus dem Wasser ragenden Baumstamm von der Sonne erwärmen lassen.

Erst nach Sonnenuntergang werden die Tiere rege und bewegen sich, bedingt durch Schwimmhäute zwischen den Zehen, gewandt und schnell im Wasser umher, um ihren Beutetieren wie Insektenlarven, Molchen, Kaulquappen oder Fröschen nachzustellen. Die etwa 30 cm großen Reptilien wagen sich auch an größere Fische heran, die sie zunächst durch Bisse in den Unterleib schwächen und dann überwältigen. Obwohl ihr Maul zahnlos ist, können sie mit den scharfrandigen Hornschneiden der Kiefer, die scherenartig aneinander vorbei gleiten, Fleischteile aus dem Tierkörper trennen, die dann mit den Klauen der Vorderbeine zerkleinert und immer unter Wasser verschlungen werden. Auch Wasserpflanzen stehen auf der Speisekarte.

Tief im Schlamm vergraben verschlafen Sumpfschildkröten den Winter.

Im Mai finden die Paare zusammen, später im Juni gräbt dann das Weibchen am Ufer mit ihren Hinterbeinen eine etwa 10 cm tiefe Grube aus und legt 9 - 20 hartschalige Eier hinein.

Daraufhin werden die Eier mit Erde bedeckt, festgestampft und alle Spuren sorgfältig verwischt.

Erst nach 80 – 120 Tagen schlüpfen die Jungen, die auf sich gestellt im krautigen Gewässer Schutz suchen. Schildkröten schützen sich vor ihren Feinden mit einem Panzer. Dieser besteht aus einem Rücken- und Bauchschild. An den Seiten sind die Schilde fest miteinander verbunden, vorn und hinten findet sich je eine Öffnung, die gerade so weit ist, dass Kopf und Beine in den Panzer eingezogen werden können. Wenn dann der Schwanz seitlich an ein Hinterbein gelegt wird, sind die Tiere vor Zugriffen geschützt. Es gibt Land-, Meeres- und Süßwasserschildkröten zu denen auch die Sumpfschildkröten gehören. Schildkröten sind Wesen aus der Urzeit. Sie haben sich in vielen Millionen Jahren ihrer Geschichte kaum verändert und sind die älteste noch lebende Reptilienart der Erde.