Ein Plätzchen an der Sonne …
für
Sumpfschildkröten
Tagsüber sind die Süßwasser- oder Sumpfschildkröten im Gödenser Schloss-Graben reif für die Insel. Hier können sich die wechselwarmen Reptilien auf einem aus dem Wasser ragenden Baumstamm von der Sonne erwärmen lassen.
Erst
nach Sonnenuntergang werden die Tiere rege und bewegen sich, bedingt
durch Schwimmhäute zwischen den Zehen, gewandt und schnell im
Wasser umher, um ihren Beutetieren wie Insektenlarven, Molchen,
Kaulquappen oder Fröschen nachzustellen. Die etwa 30 cm
großen Reptilien wagen sich auch an
größere Fische heran, die sie zunächst
durch Bisse in den Unterleib schwächen und dann
überwältigen. Obwohl ihr Maul zahnlos ist,
können sie mit den scharfrandigen Hornschneiden der Kiefer,
die scherenartig aneinander vorbei gleiten, Fleischteile aus dem
Tierkörper trennen, die dann mit den Klauen der Vorderbeine
zerkleinert und immer unter Wasser verschlungen werden. Auch
Wasserpflanzen stehen auf der Speisekarte.
Tief
im Schlamm vergraben verschlafen Sumpfschildkröten den Winter.
Im
Mai finden die Paare zusammen, später im Juni gräbt
dann das Weibchen am Ufer mit ihren Hinterbeinen eine etwa 10 cm tiefe
Grube aus und legt 9 - 20 hartschalige Eier
hinein.
Daraufhin
werden die Eier mit Erde bedeckt, festgestampft und alle Spuren
sorgfältig verwischt.