Kegelrobben (Halichoerus grypus)
Bunte Reihe auf der Sandbank
Ein
schönes Beispiel
für Integration geben zurzeit die einheimischen Seehunde auf
der Helgoländer Düne, die sich
gemeinsam mit ihren großen Verwandten, den
Kegelrobben, am Südstrand von der Unterwasserjagd ausruhen.
Am Oststrand taucht bei Flut in unmittelbarer Nähe der Badenden oftmals der Kopf einer Kegelrobbe aus dem türkisfarbenen Wasser auf, wobei es zu ruhigen Blickwechseln zwischen Tier und Menschen kommt.
Die vor zehn Jahren von den felsigen
und unzugänglichen Küsten
der britischen Inseln nach
Helgoland und ins Wattenmeer
umgezogenen Kegelrobben gelten als
die größten frei lebenden Raubtiere
in Deutschland. Mit
einer durchschnittlichen Größe
von 230 Zentimetern und
einem Gewicht von 220 Kilogramm
ist eine männliche Kegelrobbe
deutlich größer als ein Seehund, der immerhin 180
Zentimeter lang – aber jedoch nur halb so schwer wird. Selbst
weibliche Kegelrobben erreichen eine Größe von 180
Zentimetern und werden 150 Kilo schwer.
Der
Name Kegelrobbe leitet sich von der kegelförmigen Kopfform ab.
Männchen verfügen außerdem über
eine größere Nase als Weibchen.
Im
Vergleich haben Seehunde einen runden Kopf, eine grau-weiße
Fellgrundfarbe mit vielen kleinen Flecken an Rücken und
Seiten. Ihre Tasthaare (= Schnurren) sind weiß.
Das
Fell der Kegelrobben hat eine hell- oder dunkelgraue Grundfarbe mit
vielen ovalen bis rundlichen Vollflecken an Rücken und Seiten.
Ihre Schnurren sind grau-weiß.
Trotz
ihrer massigen Gestalt sind Kegelrobben wendige Jäger, die
unter Wasser bis zu 35 Stundenkilometer schnell werden und zwanzig
Minuten tauchen können, wobei sie Tiefen von 140 Metern
erreichen. Bei ihrer Jagd bevorzugen sie Hering, Dorsch, Scholle und
Makrele.
Zur
Fortpflanzungszeit von November bis April finden sich Kegelrobben zu
kleinen Kolonien zusammen. Die dominanten Bullen
verteidigen dann bis zu zehn Weibchen und deren Junge und
paaren sich mit ihnen, sobald die Jungtiere nach etwa 4 Wochen
entwöhnt sind.
Nach
einer Tragzeit von elfeinhalb Monaten bringt das Weibchen im
Herbst/Winter ein fast weißes Baby zur Welt, dessen
Fell sich in 6 Monaten dunkel färbt.
Erst
nach dem achten Lebensjahr ist ein Männchen stark genug, eine
Gruppe von Weibchen zu bewachen. Die Lebenserwartung beträgt
durchschnittlich 20 Jahre, in seltenen Fällen über 45
Jahre.
Alle
zur Seehund-Familie gehörenden Robben wie auch Seeleoparden
und Seeelefanten können sich auf dem Lande nur durch
Vorstrecken und Zusammenziehen des Körpers fortbewegen, da die
Flossenfüße zum Laufen nicht mehr geeignet sind.